Auch wenn mit dieser Redewendung offensichtlich der leere Stuhl an deinem Arbeitsplatz gemeint ist, so stammt sie dennoch aus Zeiten, in denen man Textilien ausschließlich mit pflanzlichen Farbstoffen "blau machte". Nämlich mit Indigo. Dieser Farbstoff wurde hierzulande aus dem einheimischen Fäberwaid und später aus der indischen Indigopflanze gewonnen.
Ob ich meine Blue Jeans genauso lieben würde, wenn für ihre Blaufärbung auch heute noch Urin nötig wäre, sehe ich skeptisch. Daher war die Entdeckung des "Sächsischblau" um 1743 schon eine kleine Revolution. Indigo und konzentrierte Schwefelsäure ergaben nun eine haltbare und lagerfähige Paste zum Färben. Und wer hat's erfunden? Siehe und staune: der Großenhainer Johann Christian Barth!
Wenn du genau wissen willst, wie "sächsischblau" machen funktioniert, lohnt sich ein Besuch in Coswig in der Blaudruckerei Folprecht. Sie ist eine der wenigen Druckerein, die diese alte Handwerkskunst pflegen.
Frau Schönert war da.
Blau machen: original sächsische Handwerkskunst |
Sächsischblau wird's erst nach mehreren Tauchgängen in 2,50 Meter tiefen Färbeflotten. |
Am Eingang zur Blaudruckerei Folprecht wächst Indigo (im Bild rechts). |
Handgeschnitztes Holzmodel mit einem Kantenmotiv |
Vor dem Blaufärben wird mit dem Model Druckpapp aufgestempelt, der das Muster reserviert, damit es weiß bleibt. |
Model mit einem Füllmuster aus Metallstiften |
Holzmodel mit einem Einzelmotiv |
FRAUSCHÖNERT's Ausflug-Tipp
Blaudruckerei Folprecht
Schauwerkstatt und Werkstattverkauf
Hohensteinstraße 82
01640 Coswig, Sachsen
www.blaudruckerei-folprecht.de